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Rund 1,3 Mrd. € wurden 2009 aus dem EU-Haushalt für den österreichischen Agrarsektor aufgewendet. Das entspricht fast 72 Prozent der Mittel, die Österreich letztes Jahr aus dem EU-Budget bekommen hat. Eine besondere Rolle im Agrarsektor spielt die so genannte Entwicklung des ländlichen Raums, die eigentlich nicht nur den LandwirtInnen zugute kommen sollte, sondern unter anderem auch zur Erhöhung der Lebensqualität der ländlichen Bevölkerung gedacht ist. Die Antwort der Europäischen Kommission auf eine Anfrage von EU-Abgeordneter Regner brachte jedoch zutage, dass in einigen Mitgliedstaaten 2007 und 2008 bis zu 100 Prozent dieser Mittel an die LandwirtInnen ging.
Im Schnitt überwiesen die Mitgliedsländer in den Jahren 2007 und 2008 rund 87 Prozent der Gelder aus dem Programm Entwicklung des ländlichen Raums an LandwirtInnen. Laut Programmplanung hätten es in den Mitgliedstaaten allerdings im Durchschnitt nur rund 65 Prozent sein sollen. Die Kommission erklärt diese Diskrepanz mit den langen Vorbereitungszeiten für die anderen Förderschwerpunkte, wie der Steigerung der Lebensqualität oder Umweltprojekten, die nicht in direktem Zusammenhang mit der Landwirtschaft stünden.

Vergleichsweise bescheiden nehmen sich die Mittel aus, die Österreich für andere Bereiche aus dem EU-Budget erhält. So erhielt Österreich 2009 etwa 452 Mio. € für regionalpolitische Maßnahmen, Forschung und Verkehr.

Überraschend niedrig sind die EU-Nettobeiträge Österreichs: War in der Finanzplanung bis 2013 ein durchschnittlicher Nettomitgliedsbeitrag von 0,41 % des BIP vorgesehen, belief er sich im Jahr 2009 jedoch nur auf 0,15 % des BIP beziehungsweise 402,1 Mio. €. Der größte Nettozahler im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt war 2009 Belgien mit 0,49 % bzw. 1,7 Mrd. €. Das in absoluten Zahlen größte Geberland ist Deutschland mit rund 6,4 Mrd. €. Die größten Nutznießer waren letztes Jahr mit Abstand die beiden baltischen Staaten Lettland (5,6 % des BIP, 1,5 Mrd. €) und Estland (4,2 % des BIP, 1,2 Mrd. €).

Nähere Informationen zu den Einnahmen und Ausgaben zum EU-Budget:

Finanzbericht 2009 der Europäischen Kommission