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Die EU-Kommission machte diese Woche einen ersten Schritt zur Errichtung einer europäischen Kapitalmarktunion. Vizepräsident Katainen bezeichnete die Kapitalmarktunion als wichtiges Element der EU-Strategie für mehr-Investitionen. Ziel ist die Schaffung eines echten Binnenmarkts für Kapital in Europa, der vor allem auch die Finanzierung von Klein- und Mittelbetrieben sicherstellen soll. Der Startschuss für die Kapitalmarktunion soll am 18. Februar erfolgen, mit einer Umsetzung rechnet die Kommission im Jahr 2019.

Einheitliche europäische Rahmenbedingungen sollen es Unternehmen in der EU künftig erleichtern, Aktien, Anleihen und andere Anlageinstrumente an InvestorInnen zu verkaufen. Ziel ist es, dass besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) so besseren Zugang zu Finanzmitteln bekommen und die Abhängigkeit von Bankkrediten verringert wird. Gleichzeitig sollen Hindernisse bei grenzüberschreitenden Investitionen abgebaut werden. Die Kommission verspricht sich davon einen deutlichen Anstieg der Investitionen und betrachtet die Kapitalmarktunion als zentrales Element bei der Förderung von Beschäftigung und Wachstum. Auf konkrete Fragen, so beispielsweise zur Frage, wie die durch die Finanzkrise in Verruf geratenen Verbriefungen reformiert werden sollen, konnte Katainen allerdings noch nicht antworten.
Die Kapitalmarktunion soll dazu beitragen, dass die Europäische Union noch stärker als Investitionsmarkt wahrgenommen wird. Durch die Konsolidierung der unterschiedlichen Systeme sollen Kosten beim Wertpapierhandel reduziert werden. Offen bleibt die Frage, ob eine europäische Kapitalmarktunion auch eine einheitliche Kontrollbehörde braucht. Gerade aus Großbritannien kommt deutlicher Widerstand gegen eine gesamteuropäische Aufsicht.

Als nächsten Schritt wird die EU- Kommission am 18. Februar ein sogenanntes „Grünbuch“ vorlegen, das die Basis für eine Konsultation der interessierten Öffentlichkeit sein wird. Die beiden zuständigen Kommissare Katainen und Hill rechnen damit, dass die Kapitalmarktunion 2019 in Kraft tritt.